Lautbildung ist ein echtes Kunststück aus wechselnder An- und Entspannung der Lippen-, Zungen-, Gaumensegel-, Kiefer- und
Kehlkopfmuskeln. Artikulationsstörungen sind Abweichungen bei der Lautbildung und rein sprechmotorische Probleme. Die Aussprache klingt anders als das übliche
Standardmuster des Lautes (unabhängig von der Sprache).
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Sprechbewegungen im live- MRT, Max-Planck- Institut
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Artikulationsstörungen
Häufige Lautbildungsstörungen
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Sigmatismus, Schetismus, Chitismus (s/z/sch/ch). Der Luftstrom wird nicht mittig, sondern seitlich aus
dem Mundes geführt oder mit Zunge zwischen den Zähnen gebildet, die Zungen- oder Lippenspannung ist zu gering, so dass Zischlaute unscharf,
zu weich/ zu hart, genuschelt klingen.
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Näseln (Rhinophonie/- lalie). Eine gestörte Gaumensegelfunktion beeinflusst die Nasenresonanz , wodurch der Stimmklang und die Artikulation
beeinträchtigt werden. Beim offenen Näseln entweicht durch die Nase zu viel Luft bei der Bildung von Sprachlauten. Beim geschlossenen Näseln entweicht keine Luft über den Nasenraum. Das
wird besonders bei den Nasallauten m/n/ng deutlich. Die Aussprache klingt entweder rückverlagert, durch die Nase gesprochen oder wie verschnupft. Sie zeigt sich z.B. bei
Lippen-Kiefer-Gaumensegelspalten.
Die Behandlung
Sie dauert ca. 10-20 Einheiten, 1-2 mal wöchentlich. Je nach Anzahl der fehlerhaft gebildeten Laute und je nach Ausprägung der Störung, kann es auch länger
dauern. Übungen werden auch zuhause geübt.